History-Berlin

Das Leitbild der Kaiserzeit: der Soldat

 

Im Kaiserreich spielt das Militärische eine große Rolle. Kaiser und Adel sehen im Kriegerischen ihre Hauptfunktion. Die ganze Gesellschaft ist davon durchdrungen. Nur wer die oft gestellte Frage „Haben Sie gedient?“ bejahen kann, ist ein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft. Der Adel macht nur 0.15% der Bevölkerung aus, hat aber die Führung der Gesellschaft fest im Griff: im Offizierskorps, im höheren Beamtentum und im diplomatischen Dienst. Die Aristokraten halten eisern an ihren Privilegien fest.Der Adel trägt den Nimbus des Sieges im Krieg gegen Frankreich 1871. Das Rollenmodell der Zeit: Der Offizier, der keine Kompromisse macht, der führt und sich durchsetzt. Bis 1914 kann er diese Tugenden nur im Manöver ausleben.Befehl und Gehorsam, zackige Umgangsformen und Autorität sind schichtübergreifend hohe Werte, auch bei vielen Arbeitern. Der sprichwörtliche Kasernenhofton ist auch im Beruf und im Privaten zu finden.Selbst Kinder werden schon in Marine-Uniform gesteckt und marschieren in Reih und Glied. Der sogenannte Kieler Matrosenanzug wird zum beliebtesten Kleidungsstück für Kinder.Die Kleinen ahmen nur nach, was die Großen ihnen vormachen.Auffällig ist die Ausstattung der Infanterie mit den Grenadiersmützen. Wilhelm liebt diesen Rückgriff auf die friderizianische Zeit des 18. Jahrhunderts, die Zeit seines Vorfahren Friedrichs des Großen. Vorne hat die Kopfbedeckung ein halbrundes Stirnblech. Daran ist eine Zipfelmütze befestigt, die -mit Fischgräten versteift -nach oben ragt.Paraden haben etwas sehr Verführerisches, wie sich später im Jahrhundert noch zeigen wird.

Länge: 00:04:34 | O-Ton: nein | Farbe: s/w | Jahr: 1900-1920 | Clip-ID: 13_Soldat.mp4

 

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Clip zum heutigen Jahrestag

28. März 1935 // Uraufführung „Triumph des Willens“
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