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Vom Mauerfall zur Wiedervereinigung

 

Ab Sommer 1989 wuchs bei vielen DDR-Bürgern der Wunsch nach Reisefreiheit Richtung Westen, um den bedrückenden Verhältnissen in der DDR zu entkommen.Tausende besetzten bundesdeutsche Botschaften in Prag, Budapest und Warschau.Nach langen Verhandlungen konnten sie nach Westdeutschland ausreisen.Am 7. Oktober 1989 wurde in der DDR der 40. Jahrestag der Staatsgründung gefeiert. Staatsratsvorsitzender Erich Honecker feierte mit seinen Gästen im Ost-Berliner Palast der Republik. Vor dem Palast kam es zu Demonstrationen. Ziel der Demonstranten war eine friedliche, demokratische Neuordnung, insbesondere das Ende der SED-Herrschaft. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ meldeten sich Woche für Woche Hunderttausende DDR-Bürger im ganzen Land auf den sogenannten „Montagsdemonstrationen“ zu Wort und protestierten gegen die politischen Verhältnisse. Ein Höhepunkt war die Demonstration von 70.000 Menschen am 9.Oktober 1989 in Leipzig. Am 4. November demonstrierten zwischen 150.000 und 170.000 Menschen auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin. Eine der Hauptforderungen der DDR-Bürger war die Reisefreiheit nach Westen. Um ihre Macht zu retten, verabschiedete die DDR-Regierung am 9.November 1989 eine Verordnung, die es jedem ermöglichen sollte in den Westen zu reisen. Politbüro-Mitglied Günter Schabowski gab auf einer Pressekonferenz bekannt, dass es ab sofort möglich sei kurzfristig in den Westen zu reisen. Ost-Berliner strömten zu Tausenden an die Grenzübergänge und forderten die neue Reisefreiheit ein.Die neue Regelung war den DDR-Grenztruppen noch nicht bekannt. Deshalb wurde zunächst niemand, dann vereinzelt Menschen durchgelassen. Der Druck wurde so groß, dass die DDR-Grenzer schließlich die Tore öffneten. Die Menschen feierten die ganze Nacht und lagen sich in den Armen. Nach dem Mauerfall überschlugen sich die Ereignisse. Er wurde gestürzt und durch Egon Krenz ersetzt. Die SED verlor ihre Vormachtstellung. Im Dezember 1989 begann ihre Umorientierung, die schließlich 1990 in die Umbenennung in PDS, Partei des Demokratischen Sozialismus, mündete.Gleich nach der Wende wurde ein Runder Tisch für einen Dialog von DDR-Staatsfunktionären und Bürgerrechtlern begründet. Er tagte zum ersten Mal am 7. Dezember 1989. Ziel war eine Reform der DDR. Doch bevor sie greifen konnte, hatte sich die DDR aufgelöst. DDR- Ministerpräsident Hans Modrow und Bundeskanzler Helmut Kohl eröffneten am 22. Dezember 1989 einen neuen Grenzübergang am Brandenburger Tor. 100.000 Menschen verfolgten diesen höchst symbolischen Akt. Denn dieses Tor war im 20. Jahrhundert zum bedeutungsvollen Ort geworden. Die Mauer wurde Zug um Zug abgebaut.Am 15. Januar 1990 wurde das verhasste Symbol des SED-Staates, die Stasi-Zentrale in der Ost-Berliner Normannenstr. gestürmt und verwüstet. Später wurde die Stasi-Unterlagen-Behörde gegründet und die Aufarbeitung des Unrechts begann. Am 18. März 1990 fanden die ersten freien Wahlen zur DDR-Volkskammer statt. Wahlsieger war die CDU. Ministerpräsident wurde Lothar de Maiziere.Am 1. Juli 1990 entstand zwischen der BRD und der DDR eine Wirtschaft-, Währungs- und Sozialunion. Die Ostdeutschen feierten die Einführung der D-Mark.Die DDR-Volkskammer stimmte dem Beitritt der ostdeutschen Länder zur Bundesrepublik Deutschland und damit der Vereinigung am 23. August 1990 zu.Der Einigungsvertrag wurde am 31. August 1990 von den beiden Verhandlungsführern Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und dem Staatssekretär beim Ministerpräsidenten der DDR, Günter Krause, unterschrieben.Außenpolitisch wurde die Vereinigung durch den Zwei-plus-Vier-Vertrag mit den Alliierten des Zweiten Weltkriegs USA, Sowjetunion, Großbritannien und Frankreich abgesichert. Deutschland erlangte damit erstmal seit 1945 wieder die volle Souveränität. An der Neuen Wache in Ost-Berlin fand die letzte Ablösung des „Wachregiments Feliks Dzierzynski“ statt. Am 3. Oktober 1990 wurde der Beitritt der ostdeutschen Länder zur Bundesrepublik in einem Staatsakt vor dem Reichstag vollzogen und gefeiert. Am 21. Juni 1919 beschloss der Bundestag den Umzug von Bonn nach Berlin.

Länge: 00:10:17 | O-Ton: ja | Farbe: ja | Jahr: 1989-1990 | Clip-ID: 1989_90_MauerfallWiedervereinigung_HV

 

 

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Clip zum heutigen Jahrestag

11. November 1918 // Ende des Ersten Weltkriegs
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