Jahrestag

26. April 1986 – Reaktorkatastrophe von Tschernobyl

 

Am 26.April 1986 kommt es zu einem Turbinenstillstand im Block 4 des „Lenin“- Kernkraftwerks Tschernobyl. 6 Sekunden nach der Notabschaltung kommt es zum GAU, zum größten annehmbaren Unfall, der Kernschmelze. Der Block explodiert und setzt sofort etwa 25 Prozent Radioaktivität frei, der Rest gelangt im Laufe der nächsten 14 Tage in die Umwelt. Vom radioaktiven Regen, dem Fallout, sind die Ukraine, Weißrussland und Russland am stärksten betroffen. Ganze Städte müssen dekontaminiert werden. Die offiziellen Zahlen gehen von 58 Strahlentoten und bis zu 4.000 Toten als Langzeitfolge aus; andere Studien, etwa von Greenpeace, veranschlagen bis 270.000 zusätzliche Krebserkrankungen und bis zu 93.000 Tote in den unmittelbar betroffenen Regionen als Spätfolge der Reaktorkatastrophe. Direkt am zerstörten Reaktor können sich Helfer wegen der hohen Strahlung nur 70 Sekunden lang aufhalten; Fauna und Flora sind teilweise so stark kontaminiert, dass sie mit ferngesteuertem Gerät dem Erdboden gleichgemacht werden müssen. Um Tschernobyl herum entsteht eine Todeszone. Von der Reaktorkatastrophe waren auch zahlreiche Gegenden in West- und Nordeuropa betroffen, denn die Ostwinde trieben die radioaktive Wolke weit nach Europa hinein. Frischmilch und Nahrung aus Gärten, Wiesen und Feldern waren für Mensch und Tier monatelang passé.

Länge: 00:01:49 | O-Ton: nein | Farbe: s/w | Jahr: 1986 | Clip-ID: JHT000404D

 

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