Jahrestag

24. September 1964 – Willy Stoph wird Vorsitzender des Ministerrats

 

Der linke Sozialdemokrat Otto Grotewohl gehört nach 1945 gemeinsam mit Wilhelm Pieck zu den Gründungsvätern der Sozialistischen Einheitspartei (SED). 1946 bis 1954 ist er zusammen mit Pieck Vorsitzender der SED und ab 1949 DDR-Ministerpräsident. Nach Grotewohls Tod 1964 übernimmt Willy Stoph und wird Vorsitzender des Ministerrats der DDR. Während des Volksaufstands in der DDR 1953 ist Stoph Innenminister und erweist sich bei der Unterdrückung der Aufständischen als Hardliner, wodurch er sich offenbar für höhere Ämter empfiehlt und in der Nomenklatura von Partei und Staat schnell aufsteigt. Stoph nutzt sein Amt um den erkalteten Dialog zwischen Ost und West wieder in Gang zu bringen. 1967 schreibt er einen Brief an Bundeskanzler Kiesinger, doch erst Willy Brandt nimmt Stophs Gesprächsbereitschaft im Rahmen seiner neuen Ost- und Deutschlandpolitik auf. Ihre Begegnungen in Kassel und Erfurt bringen den Entspannungsprozess zwischen beiden deutschen Staaten erstmalig wieder voran.

Länge: 00:01:17 | O-Ton: nein | Farbe: ja | Jahr: 1964 | Clip-ID: JHT000351D

 

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