Jahrestag

26. September 1943 – Katholische Kirche protestiert gegen Euthanasie

 

26. September 1943 – in einem Hirtenbrief protestiert die katholische Kirche in Deutschland gegen die Euthanasie. Die Tötung „lebensunwerten Lebens“, worunter die NS-Führung die Ermordung Geistes- und Erbkranker, behinderter und rassisch unerwünschter Personen verstand, war wiederholt Gegenstand des Anstoßes innerhalb des katholischen Klerus geworden. Berühmt wurde in diesem Zusammenhang die Predigt des Bischofs von Münster, Clemens August Graf von Galen. Im August 1941 hatte er die von den Nationalsozialisten unter dem Decknamen „T 4“ vollzogene Tötung offen angeprangert und bei der Staatsanwaltschaft Münster Anzeige erstattet. Obgleich in der Folge die Mordaktionen vorübergehend eingestellt wurden, fielen bis Kriegsende über 100.000 Menschen, darunter zahlreiche Kinder der Euthanasie zum Opfer. Während bei so genannten Ariern wenigstens teilweise eine medizinische Voruntersuchung angestellt wurde, verzichtete man bei jüdischen Betroffenen gänzlich darauf und sorgte auf diese Weise für eine noch massivere Umsetzung der auf der Wannseekonferenz 1942 beschlossenen „Endlösung der Judenfrage“.

Länge: 00:01:15 | O-Ton: nein | Farbe: s/w | Jahr: 1943 | Clip-ID: JHT000324D

 

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