Jahrestage März 2013
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Liebe Leserin, lieber Leser, erst wenige Tage sind vergangen, seit Papst Benedikt XVI. sein Amt zur Verfügung gestellt hat. Eine kontrovers diskutierte Entscheidung, die Joseph Aloisius Ratzinger zum ersten freiwillig auf das Amt verzichtenden Papst seit dem Jahr 1294 macht. Für Diskussionsstoff sorgte auch Papst Benedikts preisende Haltung gegenüber einem seiner Amtsvorgänger, Papst Pius XII. Der Kardinalsstaatssekretär, bürgerlich Eugenio Pacelli, wurde am 2. März 1939 in Rom zum Papst gewählt und ist bis heute unter Historikern umstritten. Insbesondere das von ihm vermittelte Konkordat mit dem „Dritten Reich“ von 1933 gilt als problematisch, da Pacelli damit Hitlers Regime auf internationalem Parkett einen erheblichen Prestigegewinn verschaffte. Die unbestimmte Einstellung der katholischen Kirche gegenüber dem NS-Regime und dem Holocaust belastet das Verhältnis zwischen dem Vatikan und Israel bis heute. Vor genau 60 Jahren, am 5. März 1953, starb mit Josef Stalin im Alter von 74 Jahren eine weitaus umstrittenere Figur der Geschichte. Der Kult um den sowjetischen Diktator in Russland war beispiellos. Hunderttausende Menschen aus dem eigenen Volk fielen seinem Terror und den Säuberungsaktionen in den eigenen Reihen zum Opfer. Ungeachtet dessen erntete Stalin die Früchte des Sieges der Roten Armee über das nationalsozialistische Deutschland, was dem sowjetischen Partei- und Regierungschef den Ruhm und die Anerkennung größter Teile seines Volkes, teilweise bis heute, sicherte. Ein Datum, das viele Deutsche in diesen Tagen in ganz besonderem Maße beschäftigt, ist der 23. März 1933. Zum 80. Mal jährt sich jener Tag in der deutschen Geschichte, an dem das deutsche Parlament sich selbst abschaffte, indem es dem „Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich“ zustimmte. Das Ermächtigungsgesetz von 1933 bildete die rechtliche Grundlage für die nationalsozialistische Diktatur. Fortan war es der Reichsregierung möglich, eigenmächtig völkerrechtliche Verträge abzuschließen und Gesetze zu erlassen, auch wenn diese gegen die Weimarer Reichsverfassung verstießen. Es war die letzte Etappe der Machtübernahme durch die Nazis, die auch heute noch eine Frage offen lässt: Wohin kann eine gewählte Regierung, also eine demokratische Mehrheit, einen Staat bringen? Bereits kurz nach Hitlers Machtübernahme wurden politische Gegner ermordet oder in Konzentrationslager gebracht. Die katastrophalen Auswirkungen des Ermächtigungsgesetzes auf das Leben von Millionen Menschen fanden ihren grausamen Höhepunkt in der Inbetriebnahme zahlreicher größerer Konzentrations- und speziell für Massenmorde errichteten Vernichtungslager. Am 27. März 1940 ordnete SS-Führer Heinrich Himmler den Bau des KZ Auschwitz an, das bis heute Symbol und Mahnmal nationalsozialistischen Rassenwahns ist. Nur ein Jahr später errichteten die Nazis mit Auschwitz-Birkenau das größte Vernichtungslager. Mehr als 1,3 Millionen Menschen, überwiegend Juden aus ganz Europa, wurden nach Auschwitz deportiert. Allein in den Gaskammern dieses Konzentrationslagers wurden über 900.000 von ihnen ermordet.
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