Jahrestage August 2013
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Liebe Leserin, lieber Leser, seit Wochen blickt die Welt auf die Türkei, in der die Proteste gegen die konservativ-islamische Regierung unter Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan weiterhin anhalten. Gegen die Demonstranten wird mit brutalen Polizeieinsätzen vorgegangen. Ein Ende der Gewalt ist bisher nicht in Sicht. Erlebte das Land in den letzten Jahren politische Stabilität sowie die Aussicht auf den Eintritt in die EU, erscheint die Zukunft der Türkei in dieser Hinsicht nunmehr ungewiss. Die Geschichte der türkischen Republik, die in diesem Jahr ihr 90-jähriges Bestehen feiert, begann mit dem Zerfall des Osmanischen Reiches am 10. August 1920, als der Friedensvertrag von Sèvres zwischen den Siegermächten des Ersten Weltkriegs und Sultan Mehmed VI. geschlossen wurde. Damit verlor das einst mächtige Osmanische Großreich seine Souveränität. Unter der Führung des späteren ersten Staatspräsidenten Mustafa Kemal gelang es den Türken im Oktober 1923 schließlich einen türkischen Nationalstaat zu begründen. Der Reformer Mustafa Kemal Atatürk verwandelte die Türkei in einen modernen und weltlichen Staat. Ein Erbe, auf das Ministerpräsident Erdogan laut Kritikern gegenwärtig nicht weiter aufbauen möchte. Die Auseinandersetzungen um das wohl bedeutendste Symbol der deutschen Teilung, der East Side Gallery in Berlin, dauern auch im August weiter an. Ein Teil des längsten noch erhaltenen Abschnitts der sogenannten Hinterlandmauer, der durch die Bemalung von Künstlern aus aller Welt nach dem Mauerfall zur weltbekannten Open Air Galerie wurde, soll Platz für ein kostspieliges Bauvorhaben machen. Gerade in diesen Tagen verläuft der Streit um diesen wichtigen Ort der Erinnerung sehr emotional. Schließlich wird in diesem Monat des 52. Jahrestages des Berliner Mauerbaus gedacht. Auf Befehl Walter Ulbrichts, begann am 13. August 1961 die Errichtung des sogenannten „antifaschistischen Schutzwalls“, der die Abwanderung von DDR-Bürgern in den Westen verhindern sollte. Zwischen 1961 und 1989 fielen zahlreiche Flüchtlinge dem berüchtigten Schießbefehl der DDR-Grenzposten zum Opfer. Nun soll auf dem ehemaligen Todesstreifen hinter der East Side Gallery ein Hochhaus mit Luxuswohnungen entstehen. Bald ist es wieder soweit. Die Parteien in Deutschland bereiten sich seit Monaten mit Wahlkampagnen und den üblichen Wahlversprechungen auf die Bundestagswahl am 22. September 2013 vor. Die Wähler werden auch in diesem Jahr wieder entscheiden, welche Parteien in den deutschen Bundestag einziehen werden. So wie vor genau 64 Jahren, als die Wahlen zum deutschen Bundestag am 14. August 1949 zum ersten Mal in der Bundesrepublik stattfanden. Damals waren zehn Parteien in Bonn vertreten. Die meisten Stimmen fielen damals auf die CDU/CSU, SPD und FDP, womit sich das lange Jahre geltende Dreiparteiensystem bereits abzeichnete. Eine Koalition aus CDU/CSU, FDP und Deutscher Partei wählte den CDU-Abgeordneten Konrad Adenauer zum Bundeskanzler. Er wurde zweimal wieder gewählt. Ob es Bundeskanzlerin Angela Merkel gelingen wird, den Wahlsieg zum dritten Mal in Folge davon zu tragen, wird sich zeigen. Das Vereinigte Königreich Großbritannien feiert seinen neuen Thronfolger. Nach langem Warten ist das „Royal Baby“, der kleine Prinz George Alexander Louis im St. Mary’s Hospital in London zur Welt gekommen. Gerade in diesen Tagen ist es schön, den stolzen Vater Prince William so glücklich zu sehen. Erinnert der Monat August doch an den schwersten Schicksalstag im Leben des Prinzen: Den Todestag seiner geliebten Mutter Lady Diana vor 16 Jahren. Am 31. August 1997 kam es auf einer Schnellstraße am Pariser Seine-Ufer zu einem tragischen Unfall. Die Prinzessin von Wales erlag im Krankenhaus ihren schweren Verletzungen, nachdem ihr Lebensgefährte Dodi Al Fayed bereits am Unfallort verstarb. Vor ihrem Tod war es Diana, die versuchte ihren Kindern Harry und William eine unbeschwerte Kindheit außerhalb des Hofes und des medialen Rampenlichts zu ermöglichen. Nun ist es an William, die von seiner Mutter erfahrene Liebe und Fürsorge an den eigenen Nachwuchs weiterzugeben.
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