Jahrestage November 2013
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Liebe Leserin, lieber Leser, in diesem Monat stellt ein Kalendertag alle anderen in den Schatten, zumindest was die deutsche Geschichte angeht: Die Rede ist vom 9. November – ein Datum, das in der Vergangenheit eine ganze Reihe folgenschwerer Ereignisse hervorbrachte und das Ringen der Deutschen um Demokratie und Freiheit wie kein anderer Tag kennzeichnet. Gern möchten wir Sie mit unserem heutigen Newsletter und unseren Jahrestage-Videoclips an die Höhen und Tiefen dieses deutschen „Schicksalstages“ erinnern!
Nachdem die erste deutsche Revolution im Jahr 1849 gescheitert und einer ihrer wichtigsten Vorreiter – der Demokrat Robert Blum – am 9. November 1848 hingerichtet worden war, dauerte es fast 70 Jahre, bis Deutschland erneut eine parlamentarische Verfassung erhalten sollte. Am 9. November 1918 war es schließlich soweit: Der Erste Weltkrieg war so gut wie verloren und der deutsche Kaiser musste abdanken. Noch am selben Tag nutzte der Sozialdemokrat Philipp Scheidemann die Gunst der Stunde und rief von einem Fenster des Berliner Reichstages die „Deutsche Republik“ aus.
Doch was aus heutiger Sicht als Meilenstein in der Entwicklung eines ersten demokratischen Staates auf deutschem Boden gilt, war vielen Zeitgenossen aus unterschiedlichen politischen Lagern ein Dorn im Auge. So versuchten die Nationalsozialisten am 9. November 1923 mit mehreren Tausenden Anhängern im sogenannten „Marsch auf Berlin“ die Reichsregierung von München aus zu stürzen. Die bayerische Polizei verhinderte den Putsch. Daraufhin machten die Nationalsozialisten den 9. November zu ihrem Gedenktag. Am 9. November 1925 wurde auf Befehl Hitlers die SS („Schutzstaffel“) als Unterorganisation der paramilitärischen Kampftruppe SA gegründet. Diese wurde während des 2. Weltkrieges zum Sinnbild des NS-Terrors und des Völkermords. Im Januar 1933 gelang es Hitler, die Demokratie auf legalem Wege abzuschaffen. Seit der Machtübernahme bekamen jüdische Bürger die massive öffentliche Ausgrenzung und zunehmend auch gewalttätige Verfolgung der Nationalsozialisten zu spüren. Der 9. November 1938 – der grausamste 9. Novembertag in dieser Reihe – läutete das dunkelste Kapitel der deutschen Geschichte ein: Während der Novemberpogrome, der sogenannten „Reichskristallnacht“, brannten Synagogen in ganz Deutschland, SA und SS zerstörten tausende jüdische Geschäfte und Wohnungen und viele Menschen wurden in Konzentrationslager verschleppt oder getötet.
Ein Jahr später, am 8. November 1939, hätte der NS-Terror möglicherweise ein Ende finden können. Während der traditionellen Ansprache Hitlers am Vorabend des 9. November im Münchner Bürgerbräukeller zündete der Schreinergeselle Georg Elser eine Bombe. Leider verfehlte diese ihr Ziel – Hitler zu töten – um Haaresbreite. Elser hatte den bevorstehenden Krieg verhindern wollen, welcher genau fünf Jahre später noch immer in Europa wütete. Am 9. November 1944 hielt der „Reichsbevollmächtigte für den totalen Kriegseinsatz“ Joseph Goebbels seine berühmte Rede vor dem „Volkssturm“, in der er die inzwischen von Niederlagen und Bombenkrieg zermürbte männliche Bevölkerung zum erbitterten Widerstand im längst aussichtslosen Krieg aufrief. Doch kein anderes Datum ist so unmittelbar mit dem Schicksal der meisten in Deutschland lebenden Menschen verbunden, wie der 9. November 1989, der erneut einen epochalen Wendepunkt markiert: Die durch die SED herbeigeführte gewaltsame Trennung von Ost- und Westdeutschland fand nach 28 Jahren schlagartig ein Ende, als den Ost-Deutschen in der berühmten Schabowski-Pressekonferenz die Ausreise aus einem Versehen heraus „ab sofort und unverzüglich“ genehmigt wurde. Damit war die Mauer über Nacht gefallen. Auf den Tag genau 51 Jahre hatte es gedauert, eine parlamentarische Demokratie für Gesamtdeutschland wiederherzustellen.
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