Jahrestage Mai 2013
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Liebe Leserin, lieber Leser, der Start in den Mai ist für die Deutschen stets ein erfreulicher, denn der Monatserste ist hier, wie auch in vielen anderen Ländern, gesetzlicher Feiertag. Bei der Berliner Polizei kommt am „Tag der Arbeit“ allerdings wenig feierliche Stimmung auf. Denn dann heißt es wieder: Bereitmachen für den Großeinsatz. Zahlreiche angemeldete Demonstrationen lassen auch in diesem Jahr gewaltsame Ausschreitungen und Krawalle in den Berliner Bezirken Friedrichshain und Kreuzberg befürchten. Zeit, um an den sogenannten „Blutmai“ in Berlin am 1. Mai 1929 zu erinnern. Damals fallen während bewaffneter Straßenkämpfe mindestens neun Menschen Polizeischüssen zum Opfer und viele weitere, darunter unbeteiligte Passanten, werden ernsthaft verletzt. Hintergrund war ein durch den sozialdemokratischen Polizeipräsidenten Karl Zörgiebel gegen die KPD verhängtes und kurzerhand missachtetes Demonstrationsverbot. Im Maifeiertags-Desaster von 1929 widerspiegeln sich sehr deutlich die innerpolitischen Spannungen jener Zeit. Wofür selbstgebastelte Rauchbomben, brennende Autos und Mülltonnen heute stehen, weiß hingegen keiner so Recht. In diesen Tagen gedenken Menschen in ganz Deutschland der Bücherverbrennungen durch die Nationalsozialisten vor genau 80 Jahren. Am Abend des 10. Mai 1933 gehen in Berlin, München, Frankfurt, Dresden und anderen Universitätsstädten die Werke jüdischer und oppositioneller, aber auch völlig unpolitischer Schriftsteller und Wissenschaftler in Flammen auf. Allein auf dem Berliner Opernplatz, heute Bebelplatz, werfen Studenten und SA-Leute mehr als 20.000 Bücher unter den Augen tausender Schaulustiger in einen brennenden Scheiterhaufen. Die Aktion „Wider den undeutschen Geist“ bildete den symbolischen Auftakt zur Gleichschaltung des kulturellen Lebens sowie zur Verfolgung und Ausgrenzung Andersdenkender im nationalsozialistischen Deutschland. Der genau 3 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg gegründete unabhängige Staat Israel feiert dieses Jahr sein 65-jähriges Bestehen. Mit seiner Proklamation durch den designierten israelischen Ministerpräsidenten David Ben-Gurion am 14. Mai 1948 soll für das jüdische Volk in Palästina eine „Heimstätte“ geschaffen werden. Nach dem Trauma des Holocaust erhalten Juden im „Land der Väter“ endlich die Möglichkeit selbstbestimmt zusammenleben und ihre jüdische Identität neu zu bestimmen. Auseinandersetzungen mit den seit mehr als tausend Jahren in Palästina lebenden Arabern, die ebenso ihr Selbstbestimmungsrecht geltend machen, sind damit vorprogrammiert. Eine Lösung des Nahostkonflikts um das Land zwischen Jordan und Mittelmeer ist leider bis heute nicht in Sicht. Am 23. Mai 1949 wagen die Deutschen in den westlichen Besatzungszonen nach den Verheerungen des Zweiten Weltkrieges und dem Ende des Nationalsozialismus einen Neuanfang. Mit Genehmigung der westlichen Siegermächte wird im Bonner Museum König das Grundgesetz des neuen Staates unterzeichnet und verkündet. Es ist die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Doch das Grundgesetz ist keine Verfassung im eigentlichen Sinne. Es ist weder vom Volk verabschiedet noch soll es einen neuen Nationalstaat begründen, denn im Jahr 1949 will man die deutsche Teilung unter keinen Umständen weiter vertiefen. Erst nach dem Mauerbau im Jahr 1961 wird endgültig deutlich, dass eine Wiedervereinigung beider deutscher Staaten in weite Ferne rückt. Als es 1989 doch soweit ist, wird aus dem Provisorium letztendlich eine richtige Verfassung für das geeinte Deutschland.
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Auswahl Jahrestageclips Mai 2013
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history-vision.de ist Partner im Themenjahr „Zerstörte Vielfalt. Berlin 1933-1938-1945“ Anlässlich des 80. Jahrestages der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 und des 75. Jahrestages der Novemberpogrome von 1938 wird im Berliner Themenjahr „Zerstörte Vielfalt“ mit mehr als 120 Veranstaltungen, Projekten, Aktivitäten sowie Workshops für Schulen der Verfolgung und Ermordung jüdischer Bürger und der zerstörten gesellschaftlichen Vielfalt des Lebens in Berlin zwischen 1933-1945 gedacht. Neben vielen Berliner Museen, Gedenkstätten, Archiven, Kultureinrichtungen und Unternehmen leistet auch history-vision.de als Kooperationspartner von Zerstörte Vielfalt mit eigenen Produktionen und Filminhalten aus dem Archiv einen Beitrag zur Erinnerung und aktiven Auseinandersetzung mit der Vergangenheit.
„Unsere Vielfalt nimmt uns keiner mehr!“ Im Rahmen des Themenjahrs „Zerstörte Vielfalt“ startete Mitte April ein Mitmachprojekt für Jugendliche im Alter zwischen 13 und 18 Jahren, das junge Menschen in Berlin und ganz Deutschland dazu auffordert, sich mit der kulturellen Vielfalt in ihrem eigenen Lebensumfeld zu beschäftigen und dem Gedanken des Verlusts dieser Vielfalt auseinanderzusetzen:„Stell Dir vor, es wird Dir von einem auf den anderen Tag verboten, was Dir wichtig ist.“ Das Projekt erinnert an die Gleichschaltung kulturellen Lebens sowie Ausgrenzung, Verfolgung und Rassismus im nationalsozialistischen Deutschland. Es lädt Jugendliche dazu ein, im Unterricht, in Workshops, in Jugend- und Freizeiteinrichtungen oder im Freundeskreis ein Video-Statement abzugeben und ein Signal zu senden. Die Clips werden bis zum 9. November 2013 auf der Website des Projekts www.unsereVielfalt.de gesammelt und im November, wenn sich die Novemberpogrome zum 75. Mal jähren, zu einer großen Präsentation zusammengefügt und an einem zentralen Ort in Berlin gezeigt. history-vision.de unterstützt das Mitmachprojekt mit historischem Filmmaterial aus der Zeit zwischen 1933-1945 und hat für die Aktion einen Trailer produziert, der die geschichtlichen Hintergründe der Aktion verdeutlicht.
Aktuelle NeuerscheinungenSachbücher zur Zeitgeschichte – Auswahl unserer Redaktion in Kooperation mit
In unserem umfangreichen Filmarchiv können Sie online historisches Filmmaterial von 1900 bis in die heutige Zeit recherchieren. Die unverbindliche Online-Recherche ist allen Nutzern kostenfrei möglich. Sollten Sie bei Ihrer Recherche nicht oder nicht ausreichend fündig werden, recherchieren wir gern offline in unseren Archiven für Sie weiter. Sollte auch diese Recherche nicht zu den gewünschten Ergebnissen führen, können Sie unseren erweiterten Rechercheservice buchen: Unsere erfahrenen Rechercheure suchen gern in weltweiten Archiven gezielt für Sie weiter. Unser thematisch breitgefächertes historisches Filmmaterial kann nach unterschiedlichen Gesichtspunkten individuell ausgewertet und nach Ihren Wünschen weiterverarbeitet werden.Sprechen Sie uns bitte an! Mit freundlichen Grüßen, Ihr Team von history-vision.de Tel.: 030.327706.80 Aktuelle Referenzen, Förderinstitutionen und Kooperationspartner (Auswahl):
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